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Fragen - die vergessene Welt des Führens. Bild-(c): Gerd Altmann / pixelio.de |
Eines der
wichtigsten Führungsmittel eines Managers, insbesondere die eines
Projektmanagers, ist das Fragen. Ohne Fragen gibt es keine Antworten. Ohne
Fragen gibt es keine Diskussion, gibt es keine Interaktion. Ohne Fragen setzt
man voraus, dass alle das gleiche Verständnis haben.
Hier ist
Achtsamkeit gefragt. Werden die richtigen Fragen gestellt? Wie stelle ich
richtige Fragen? Oder ganz konkret: Wie kommt man als Führungskraft an die
richtige Information?
Ein überaus
interessantes und stimmiges Zitat der Wikipedia lautet: „Eine Frage ist eine Äußerung, mit der der Sprecher oder Schreiber eine
Antwort zwecks Beseitigung einer Wissenslücke herausfordert“. Das ist
doch mal gar nicht so schlecht formuliert, denn genau darum geht es:
Wissenslücken zu schließen. Und zwar ständig. Ein Projektleiter, der nicht das
Wissen über die Vorgänge hat, ist verloren. Ihm fehlt die Transparenz, um Dinge
zu verstehen, um Dinge zu bewegen und zu lenken.
Leider ist
das Fragen nicht jedem in die Wiege gelegt. Viele wollen lieber Antworten
geben, reißen dadurch unwissentlich Verantwortung an sich, obwohl sie
vermutlich Verantwortung abgeben wollten. Verantwortung können Sie nur durch
Fragen abgeben. Überlassen Sie das Antworten den Spezialisten.
Was soll nun beim Formulieren
einer Frage berücksichtigt werden? Das kann man leider nicht in einem Satz
erklären, doch die folgenden Punkte geben Ihnen wichtige Werkzeuge an die Hand.
Mit der Frage sollte eine konkrete Formulierung des Zieles angesprochen werden,
das erreicht werden soll.
Die Frage sollte die Einhaltung
des PAKKO-Schemas berücksichtigen.
PAKKO steht für
P wie persönlich,
A wie aktivierend,
K wie kurz,
K wie konkret und
O wie offen.
Eine Fragestellung sollte keine
Diskussion provozieren, es sei denn, man wünscht es.
Nach Möglichkeit vermeidet man
Doppelfragen und formuliert nur eine Frage gleichzeitig, um Verwirrung zu
vermeiden.
Vermeiden Sie Schlagworte, da
diese zu Polarisierungen oder ungewollten Assoziationen beitragen können.
Sie können durchaus bereits in der
Vorbereitung mögliche Antworten vorwegnehmen. Aber Vorsicht: Dies schränkt das
Nachdenken beim Antwortenden ein, da er sich vornehmlich auf die vorgegebenen
Antworten konzentriert.
Sie sollten sich idealerweise
genügend Hintergrundinformationen zur Fragestellung und zu verwandten Themen
aneignen, um beispielsweise auf Nachfragen reagieren zu können. Diese
Informationen bekommt man wiederum durch Fragen. Der Kreis schließt sich.
Formulieren Sie Ihre Fragen
positiv. Antworten auf negativ formulierte Fragen sind oft mehrdeutig und
deshalb schwer zu verstehen Beispiel: „Kommst du mit in das Meeting?“ ist eine
klare Frage. „Kommst du nicht mit in das Meeting?“ ist nicht das Gegenteil
davon, sondern hat zusätzliche Konnotationen, wie zum Beispiel eine
vorhergehende Vermutung oder Unterstellung, der Mitarbeiter werde sowieso nicht
mitkommen. Die Antwort mit „ja“ oder „nein“ ist auch nicht ohne weiteres
möglich, da sie missverstanden werden kann.
Abschließend bleibt anzumerken:
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